Die Wurzeln unserer Gruppe gründen im Jahr 1985. Damals existierte – u.a. unter der Leitung von Heinz Milcher – eine Photogruppe für Kinder im Alter von etwa 8 – 13 Jahren als Teil der Jugendarbeit in der Pfarre St. Barbara in Breinig. Nachdem allerdings recht schnell die Breiniger Photomotive ausgereizt waren, stellte die Frage, was man mit Kindern in diesem Alter noch Sinnvolles anstellen konnte. Auf den Vorschlag: „Was haltet Ihr vom Theaterspielen?“, reagierten die Kinder sofort ganz begeistert. Irgendwoher tauchte der Text vom Stück „Das fliegende Klassenzimmer“ auf. Die meisten Kinder kannten diese Geschichte, die Rollen waren schnell verteilt und die Proben konnten beginnen. Damals war die Ausstattung noch mehr als spärlich. Ein selbst zusammengebautes Rohrgestänge mit übergeworfenen Bettlaken, auf die schwarze Folienzeichnungen projiziert wurden, diente als Kulisse. Die mobile Kulisse hatte den Vorteil, dass mit dem Stück eine kleine Tournee unternommen werden konnte. Das Projekt wurde ein Erfolg. Ein paar der damaligen Kinder sind bis heute dabei geblieben, u.a. unsere aktuelle Gruppenleitung. Es blieb aber zunächst bei diesem einen Theaterprojekt.
Im Jahr 1988 war die Photogruppe schon lange wieder auseinander gefallen. Einige der ehemaligen Mitglieder dieser Gruppe kamen dann jedoch auf die Idee, noch einmal Theater zu spielen. Bei der Suche nach einem Dach für dieses Vorhaben stießen die damaligen Aktiven beim Eifel- und Heimatverein Breinig auf offene Ohren. Dies war die eigentliche Geburtsstunde der Theatergruppe Applaus. Seitdem fungieren wir unter diesem Namen als Teil des Eifel – und Heimatvereins Bereinig. Ohne die großzügige Unterstützung des Vereins, gerade in den Anfangsjahren, wäre unser Eifer schnell an seine Grenzen gestoßen, denn Texte, Aufführungsrechte, Kulissen, Kostüme und Saalmiete fordern einen finanziellen Aufwand, der erst nach und nach wieder eingespielt werden konnte. Der Vereinsführung – damals wie heute – gebührt daher unser besonderer Dank an dieser Stelle.
Das erste Stück der neuen reinen Theatergruppe war „Der Zweifamilienurlaub“. Premiere war am 05.11.1988 in der selbst hergerichteten Mehrzweckhalle in Breinig. Die Gruppe bestand damals aus gerade einmal 10 jugendlichen Mitspielern. Auch die nächsten beiden Stücke wurden noch von diesem jugendlichen Ensemble mit wechselnder Besetzung auf die Bretter gebracht. Mit dem Stück „Keine Leiche ohne Lilly“ gingen wir sogar auf „Tournee“, erstmals ins Kulturzentrum nach Stolberg und zu einem Gastspiel nach Monschau.
1992 wurde dann zusätzlich eine Kindergruppe aus der Taufe gehoben. Unter der Leitung der bisherigen jugendlichen Akteure spielten jetzt Kinder im Grundschulalter ihr erstes eigenes Stück „Kalif Storch“. Auch hier sind einige der damals mitwirkenden Kinder der Gruppe bis zum Erwachsenenalter treu geblieben.
1994 wurden anlässlich des Stückes „Das Geld liegt auf der Bank“ auch erstmals „richtige Erwachsene“ zum Spiel auf der Bühne zugelassen, die es erfreulich schnell schafften, sich in die Gruppe zu integrieren.
Bis zu dieser Zeit führten wir unsere Stücke immer noch in Breinig auf. Da der Aufwand zur Herrichtung der Breiniger Mehrzweckhalle aber erheblich war und insbesondere trotz intensiver Bemühungen unserer versierten Technikabteilung dort keine adäquate Tonqualität auf die Beine zu stellen war, mussten wir mit den Aufführungen ab dem Jahr 1995 endgültig vollständig nach Stolberg abwandern. Im Kulturzentrum Stolberg standen und stehen uns ideale Räume zur Verfügung und wir waren erleichtert, als die Breiniger Zuschauer den Weg nach Stolberg nicht scheuten.
Nachdem längere Zeit quasi drei Abteilungen der Gruppe im Wechsel jeweils ein Kinderstück, moderneren Stoff oder klassische Schwänke und Kriminalkomödien spielten, sind wir inzwischen auf ein festes Ensemble von ca. 12 Mitwirkenden zusammen geschmolzen. Mit dieser Gruppe hat sich jetzt ein Kernteam gebildet, das – immer wieder verstärkt durch Neuzugänge und Gastspiele von ehemaligen Mitstreitern – seit etwa 6 Jahren die Stücke, die passend zum Ensemble ausgesucht werden, auf die Beine stellt.
Hinter den Kulissen steht derzeit unser seit Anbeginn bewährtes Technikteam (auch hier sind aus den jugendlichen Gründern inzwischen „reife“ Erwachsene und Familienväter geworden) in einem Verjüngungsprozess, weil die 2. Generation inzwischen Spaß am „Strippenziehen“, am Setzen der Lichteffekte und der Musikuntermalung gefunden hat. Beim Bühnenbau werkelt noch immer das bewährte „Rentner-Team“, ohne das wir in diesem Bereich wirklich aufgeschmissen wären. Auch hier gilt den langjährigen treuen Unterstützern unser größter Dank.
Nachdem wir in Jahr 2017 unseren festen Kulissenlager – und Probenraum in Walheim wegen Abriss des Gebäudes aufgeben mussten und sich vor allem der Kreis der männlichen Mitwirkenden immer weiter verkleinerte, sahen wir das Ende für unsere Gruppe gekommen. Die Aufführungen im März 2017 für das Stück „Kaiserschnitt im Paternoster“ wurden dementsprechend als Abschiedsvorstellung angekündigt. Diese Ankündigung stieß aber auf so tolle, für uns absolut überraschende Reaktionen, dass plötzlich doch ein „Comeback“ möglich wurde. Wir haben dank spontan zugesagter Hilfe inzwischen sowohl einen neuen Lagerraum, wie auch eine neue Probenmöglichkeit und sogar neue aktive Mitstreiter gefunden, so dass wir jetzt unser neues Projekt präsentieren und optimistisch für die Zukunft planen können.
Unser Gründer und langjähriger Leiter Heinz Milcher hat diesen Umbruch zum Anlass genommen, offiziell die Leitung der Theatergruppe in die Hände von Uschi Faust zu legen. Glücklicherweise steht er uns aber nach wie vor auch in der „zweiten Reihe“ mit all seiner Erfahrung, seinen Kontakten, seinem unaufdringlichen Durchsetzungsvermögen und seinem Organisationsgeschick zur Verfügung, so dass der Übergang bislang gelungen ist. Die Theatergruppe ist weiterhin darauf angewiesen, die Lasten auf möglichst viele Schultern zu verteilen und freut sich deshalb sehr über jeden, der an einer Mitwirkung – in welchem Bereich auch immer – interessiert ist. Sprechen Sie uns einfach an!